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Laufen durch die Pandemie

Die Covid-19 Pandemie hat unser aller Leben verändert: Schulunterricht findet spärlich und unter strikten Abstandsregeln statt, die meisten Orte für Freizeitaktivitäten sind geschlossen und selbst mit Freunden treffen kann man sich kaum noch. Besonders Sport leidet unter den aktuellen Bedingungen, wegen derer viele Sporthallen geschlossen bleiben müssen. Aber es gibt auch Möglichkeiten, draußen Sport zu treiben. Eine dieser Möglichkeiten ist die RHS Running Crew, die sich dazu bereit erklärt hat, ein Interview mit uns zu führen, damit ihr sie ein wenig besser kennenlernen könnt:

F: Zunächst einmal, könntest du dich kurz vorstellen?

A: Ja klar, ich bin Richard und der Coach der RHS Running Crew. Ich habe mein Abi zwar schon 2017 gemacht, war aber meine ganze Gymnasialzeit an der RHS in Markkleeberg und bin immer noch regelmäßig vor Ort.

F: Welchen Sport betreibt ihr in der RHS Running Crew?

A: Obviously: die RHS Running Crew läuft hauptsächlich. Das bedeutet aber nicht nur stupides immergleiches Joggen, sondern auch Athletik- , Technik- und Treppentraining sowie Intervallläufe.

F: Was differenziert diese Gruppe von anderen Laufgruppen?

A: Ganz grundlegend verstehen wir uns erstmal als „Schullaufgruppe“, das an sich ist schon eine Besonderheit, denn die wenigsten Schulen bieten so etwas an. Insgesamt spielt sich der Laufsport bei Kindern und Jugendlichen meist eher als Vereinsleichtathletik und weniger in einem festen Lauftreff ab. Wer also einfach nur immer mal eine Runde um den Cossi laufen will musste allein trainieren. Das ändert sich durch die RHS Running Crew: durch sie besteht eine gemeinsamer Lauftreff der motiviert und fördert.

F: Wie lange existiert die RHS Running Crew schon?

A: Das ist nicht leicht zu sagen. Seit jeher nimmt die RHS im Frühjahr mit einer Mannschaft beim Schülerlauf des Leipzig Marathons teil. 2015, also vor nunmehr über 5 Jahren, kamen die Markkleeberger dabei erstmals mit Gesamtplatz 2 (unter damals 25 Schulen) auf das Podest. Nachdem wir 2016 diesen Erfolg mit Platz 3 nur 50 Sekunden hinter den Zweiten wiederholten, hatte ich im Frühjahr 2017 im Vorfeld des Leipzig Marathon (meiner dritten und letzten Teilnahme) ein Team zusammengetrommelt und wöchentlich trainiert. Damals schafften wir es auf Rang 2 und konnten sogar die Sportoberschule mehr als 12 Minuten hinter uns lassen. In den folgenden Jahren 2018 und 2019 trainierten wir darum wöchentlich das ganze Jahr über und konnten mit zwei weiteren zweiten Plätzen (wie immer hinter dem Sportgymnasium) an die Erfolge anknüpfen. 2019 starteten wir dabei erstmals sogar mit 2 Mannschaften (bestehend aus je 10 Läuferinnen und Läufern) und konnten unsere Vorsprung auf den dritten Platz unter nunmehr schon 77 teilnehmenden Teams ausbauen. Leider sind uns allerdings in den letzten Jahren viele 12er abgegangen, weshalb wir „Nachwuchsschwierigkeiten“ haben.

F: Was umfasst euer Training?

A: Wie bereits gesagt laufen wir natürlich jede Woche im Training. Manchmal einfach nur gemeinsam einen lockeren Dauerlauf, oft machen wir aber auch sogenannte „Bike&Run“. Dabei nehmen wir (wie beim Kombilon) etwa pro 2 Personen ein Fahrrad mit und wechseln uns ab. Das ist besonders cool, da so alle Leistungsstufen gemeinsam trainieren können, der eine fährt halt mehr Rad, die andere läuft mehr. Außerdem treffen wir uns im Sommer gerne auch mal an der Leichtathletikbahn und machen Intervallläufe. Auch Treppentrainings und Athletikeinheiten stehen auf dem Programm.

F: Was macht ihr außerhalb des Trainings?

A: Ans Training anschließend gehört bei heißen Temperaturen öfter auch mal ein Eis dazu. Zudem haben wir schon 3 Mal eine Art „Teamabend“ mit Pasta bei mir veranstaltet.

F: Gibt es bestimmte Highlights/Events im Jahresablauf?

A: Wie ich vorhin schon angedeutet habe ist unser großes Ziel als gemeinsamer Wettkampf der immer im Frühjahr stattfindende Leipzig Marathon. Im Schülerlauf gilt es dabei für jeden 4km zu absolvieren, die Zeiten der 10 schnellsten pro Team werden dann zusammenaddiert. Außerdem nehmen viele Läuferinnen und Läufer aus der RHS Running Crew auch noch an anderen sportlichen Wettkämpfen in der Region teil.

F: Weshalb sollte man diese Sportart aufnehmen?

A: Ganz klar weil Laufen total easy ist: jede und jeder kann laufen und man braucht nichts, als ein Paar Sportschuhe. Bei uns sind vom Anfänger bis zum Profi alle willkommen und haben die Chance ihre Ausdauer zu verbessern. Besonders schön ist, dass man schon schnell Fortschritte merkt und auch in allen anderen Sportarten als Läufer besser wird.

F: Was ist euer größter Erfolg?

A: Ich denke ganz klar 5 Jahre hintereinander auf dem Podest unter den schnellsten aller Schulen in Leipzig und Umgebung zu stehen, davon 4 Mal auf Rang 2 hinter dem Sportgymnasium ist ein Erfolg der für sich steht. Natürlich wäre es ein Traum mal ganz oben zu stehen, aber besonders im Laufsport gilt: der Weg ist das Ziel!

F: Und abschließend: Gibt es ein großes (oder auch kleines) Vorbild für euch?

A: Mit Vorbildern ist es im Laufsport, aufgrund der Dopingvergangenheit, eher schwierig. Ich denke aber, dass wir vor alle danach streben stetig schneller zu werden und würde daher Jahrhundertläufer wie Emil Zatopek und Eliud Kipchoge als Vorbilder nennen.

 

Wir danken der RHS Running Crew für dieses Interview. Wenn dieses Interview dein Interesse geweckt hat, oder du einfach gerne etwas mehr Sport während der Pandemie machen willst, kannst du jeden Dienstag um 18:00 Uhr zum Lauftreff der RHS Running Crew vor der Turnhalle der Rudolf-Hildebrand-Schule erscheinen und einfach mitlaufen – laut der Running Crew braucht ihr „dazu nichts, außer Motivation und Laufschuhe, auch Anfängerinnen und Anfänger sind willkommen“.

Weitere Informationen findet ihr auf der Instagramseite @rhsrunningcrew.

 

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